Vermutlich kennt jeder diese Einzelkämpfersprüche wie:
„Wir kommen alleine zur Welt und sterben auch alleine“ oder
„Jeder ist für sich selbst und sein eigenes Glück verantwortlich“
oder „Du hast niemanden, der dir hilft, du musst das alleine
schaffen“. Natürlich steckt in diesen Worten ein bisschen
Wahrheit, jedoch heißt das nicht, dass wir unser Leben lang alleine
sind und wir niemand anderen brauchen, weil wir ja so stark sind. Das
Gegenteil ist der Fall, man ist stark, wenn man sich Hilfe sucht und
zu seinen Schwächen steht. Viele Menschen verdrängen ihre Probleme
aber oft oder glauben, dass sie ihre Last ganz alleine tragen
müssten. Dabei tut es gut, sich Unterstützung zu holen, auch wenn
dies manchmal etwas Mut kostet. Denn was würden wir ohne andere
Menschen machen? Der Mensch konnte sich nur durch ein Bündnis mit
einem anderen Menschen auf der Welt vermehren, weshalb
freundschaftliche, familiäre oder liebende Bindungen einfach
notwendig sind. Außerdem wurde bewiesen, dass Einsamkeit depressiv
macht und der Mensch andere Menschen zum Leben braucht. Weshalb
sollte man sich also anderen Menschen entziehen?
Vielleicht will man anderen Menschen gegenüber
Unabhängigkeit und Stärke zeigen, jedoch wird einen die Einsamkeit
irgendwann umbringen und man merkt, wie wichtig menschliche Nähe und
Verbundenheit doch sind. Seien es gute Freunde, mit denen man sich
regelmäßig in einer Bar trifft oder gemeinsame Unternehmungen
startet oder die eigene Familie, mit der man am Essenstisch über
seinen Tag reden kann oder aber der Geliebte, der einem mit seinen
sanften Berührungen Geborgenheit schenkt. Jeder Mensch braucht
irgendjemanden davon, auch wenn es keine unendlich viele Menschen
sind, die einem nahe stehen, – was sowieso nicht oft vorkommt –
es reichen schon die paar Menschen, die einen nach einem schlechten
Tag zum Lächeln bringen und die einen auffangen, wenn man schwach
wird. Genau das ist es, was einige Menschen nicht zeigen wollen:
Schwäche, weil sie in ihrem Leben möglicherweise gelernt haben,
dass ihre Schwäche ausgenutzt werden kann. Wenn man jedoch alleine
ist, wird man unglücklich, weshalb man lieber auf seine „Stärke“
verzichten sollte und stattdessen mal Gefühle zeigen sollte.
Vielleicht werden manche Menschen einen nicht so unterstützen, wie
man es sich wünscht. Andererseits könnten einige Menschen jemanden
aber auch sehr glücklich machen, indem sie einem anderen Menschen
die Aufmerksamkeit schenken, die er sich sehnlichst wünscht. Daraus
folgt: der Mensch braucht andere Menschen, um überleben zu können,
denn nichts ist grausamer, als alleine zu sein. Zudem kann man sich
relativ häufig nach einiger Zeit an einen Menschen in gewisser
Weise binden, sei es durch Gemeinsamkeiten oder auch Gefühle. Die
Menschen wachsen zusammen auf und werden sich am Ende ihres Lebens
hoffentlich gemeinsam in guter Erinnerung haben.
Schöner Text! Ich finde auch, dass eben gerade die Menschen, die sich auch mal offen und ehrlich ihre Schwächen eingestehen, die eigentlich Starken sind. Ich gehe jetzt seid drei Jahren regelmäßig zur Therapie, wofür ich mich anfangs noch geschämt habe, weil ich dachte nur ,,gestörte" Leute machen so etwas, inzwischen kann ich aber ganz offen damit umgehen und sehe es als völlig normal an.
AntwortenLöschenEs ist echt wichtig seine Probleme mit Anderen zu teilen und nicht zu meinen, man müsste alles alleine bewältigen, reden kann schon unglaublich viel helfen und oft erkennt man auch erst in schwierigen Phasen, welche Personen echte Freunde sind und auch zu dir stehen, wenn es dir mal nicht so gut geht.
Liebe Grüße!
https://soulstories-amandalea.blogspot.it/
Vielen Dank für deinen Kommentar! Wer liebt Sonnenuntergänge nicht?
AntwortenLöschenWirklich schöner, tiefgründiger Text.