Und
wieder einmal geht ein Schuljahr zu Ende, doch nicht irgendeins, es
ist mein letztes Schuljahr in meinem gesamten Leben. Und nun? Man
sagt, dass einem nach dem Abitur alle Türen offen stehen. Wieso
eigentlich? Diese Aussage trifft wahrscheinlich zu, weil das Abitur
der höchst zu erreichende Bildungsabschluss in Deutschland ist.
Immer mehr Schüler erreichen diesen Abschluss und gehen danach auch
noch mindestens drei Jahre studieren. Dieser Einsatz ist
bewundernwert, aber trotzdem heißt das nicht, dass die Schüler nach
ihrem Abi ihren Lebensplan zusammengestellt haben.
Denn
es gibt zwischen so vielen verschiedenen Möglichkeiten zu wählen:
zum einen kann man direkt nach dem Abitur studieren, vorrausgesetzt,
dass der Numerus Clausus für den gewählten Studiengang passt. Wenn
dies nicht der Fall ist, muss man schauen, wie man sich seine
Wartezeit vertreibt und leider bekommt man oft erst so spät
Bescheid, dass man nichts mehr planen kann. Zudem fehlt manchen
Schülern nach dem Lernstress auch die Motivation noch weiter zu
lernen. Darüber hinaus bietet ein Auslandsaufenthalt eine tolle
Möglichkeit eine Fremdsprache zu verbessern, neue Leute
kennenzulernen, Lebenserfahrungen zu sammeln und selbstständig zu
werden. Jedoch ist dies meistens nicht sehr kostengünstig und muss
gut geplant werden. Die Kombination aus Geld verdienen und Ausland
kann man mit Work and Travel erreichen. Dabei arbeitet man für
jemanden, kann meistens auch bei dieser Person für einen gewissen
Zeitraum leben und erhält dafür ein wenig Taschengeld. Ob man sich
direkt nach dem Schulabschluss alleine in ein anderes Land traut, um
dort zu arbeiten, ist wieder die andere Frage.
Eine
weitere Möglichkeit für die Orientierung ist das freiwillige
soziale Jahr. In diesem Jahr arbeitet man in einer sozialen
Einrichtung, wie einem Kindergarten oder ein Altenheim und bekommt
dafür einen Lohn ausgezahlt. Dadurch kommt man mit vielen neuen
Menschen in Kontakt und wird garantiert sozialer und hilfsbereiter
werden. Des Weiteren gibt es ein freiwilliges ökologisches Jahr,
welches sich in der Natur abspielt. Diese Arbeit soll etwas Gutes
bezwecken und dem ein oder anderen helfen, seine Richtung zu finden.
Andererseits
kann man nach dem Abitur auch eine Ausbildung beginnen, um sich von
den Eltern unabhängig zu machen und gleich ins Berufsleben zu
starten. Doch wieder einmal wird man sich fragen, in welchen Bereich
man gehen wird. Schließlich hat man genügend Berufe zur Auswahl
stehen.
In der
Schule wird man meiner Meinung nach zu wenig auf die Zeit nach der
Schule vorbereitet. Zwar hat man ein bis zwei Praktika, aber diese
bringen einen oft nicht weiter und vielen Jugendlichen werden auch
keine verantwortungsvollen Tätigkeiten übertragen, weil die
Arbeitergeber ihnen nichts zutrauen. Dies führt dazu, dass den
Schülern der Einblick in den Beruf verwehrt wird. Dadurch
verschwenden sie oft ihre Zeit, anstatt sich für einen Beruf zu
begeistern, der sie eigentlich interessieren könnte. Die Schule
sollte zwar nicht über den kompletten Weg nach dem Abschluss ihrer
Schüler entscheiden, jedoch sollte sie manche Schüler, die sehr
planlos sind, möglicherweise besser unterstützen. Viele Schulen
stellen zum Beispiel auch eine Berufsberatung oder Informationen zu
Bildungsmessen zur Verfügung, was sehr hilfreich für manche Schüler
seien kann.
Wie
man sieht gibt es viele Möglichkeiten nach dem Abi, jetzt muss man
sich nur noch darüber im Klaren werden, welche die richtige für
einen ist. Diese Entscheidung sollte gut abgewogen werden, da sie der
erste Schritt auf dem Weg zum Ziel ist. Trotzallem muss ein Weg
eingeschlagen werden, ob man will oder nicht, da man die Zeit leider
nicht anhalten kann. Falls dieser Weg der falsche seien sollte, wird
man dies sowieso früher oder später merken und kann ihn
gegebenfalls noch wechseln. Denn es gibt kaum jemanden, der einen Weg
ohne Hindernisse und Umwege gegangen ist. Zudem lernt man aus Fehlern
auch am besten, weswegen man sich nach dem Abitur schon einmal für
eine Richtung entscheiden sollte. Ob diese dann richtig war, sieht
man nur, wenn man es ausprobiert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen